Meditation

Meditation wird als eine Praxis beschrieben, bei der der Meditierende mit verschiedenen Techniken versucht, einen Zustand der geistigen Klarheit, emotionaler Ruhe und Entspanntheit zu erlangen. Den meisten geläufig ist das Bild des sitzenden buddhistischen Mönchs, der wie in Trance in anderen Dimension zu schweben scheint. Das ist eine weit verbreitete Form der Meditation, aber keineswegs die einzige. Es geht nicht wie oft angenommen einfach nur darum, den Kopf komplett zu leeren und den Fluss der Gedanken stillzulegen. Es geht vielmehr darum, die innere Mitte zu finden wie das Wort Meditation schon sagt (lat. "medio" = Mitte) und einen Zustand der vollkommenen Ausgeglichenheit zu erlangen. Wenn man sich hinsetzt und mit reiner Willenskraft versucht, nicht zu denken, klappt das nicht. Denn das ist anstrengend. Und Anstrengung ist das Gegenteil von Entspannung. Das ist wahrscheinlich der häufigste Grund, wieso Menschen sagen, sie könnten nicht Meditieren. Dabei realisieren viele gar nicht, dass sie sich womöglich fast täglich immer wieder mal kurz in einem meditativen Zustand befinden. Alles was wir tun, das uns ins Hier und Jetzt bringt, kann als eine Form der Meditation angesehen werden. Wenn du z.B. im Garten arbeitest und deinen Pflanzen dein volle Aufmerksamkeit schenkst, sodass die Welt um dich herum verschwindet, befindest du dich in einem Zustand der Meditation. Die Mitte liegt nicht nur zwischen links und rechts, sondern auch zwischen von vorne und hinten. Vorne liegt die Zukunft, hinten die Vergangenheit. In der Mitte gibt es nur den einen Moment, das Hier und Jetzt. Wenn du es schaffst, deine Aufmerksamkeit voll und ganz auf etwas zu richten und dieses etwas in seiner Vollkommenheit wahrzunehmen ohne zu urteilen oder werten, wirst du bemerken, dass es immer leiser wird in deinem Kopf und der Gedankenstrom ganz von alleine versiegt. Das erfordert keine Anstrengung.

Der sitzende, meditierende Buddha ist für Anfänger wohl eher eine der schwierigeren Varianten der Meditation. Dabei muss man den Körper ruhig halten. Das erfordert Konzentration. Es fängt plötzlich an zu jucken und du willst dich kratzen. Deinem Kopf ist langweilig, sodass er einfach sinnlos vor sich hin quatsch. Diese Haltung ist auch nicht wirklich bequem. Irgendwann fangen die Muskeln an zu schmerzen und du musst dich bewegen, um dem entgegen zu wirken. Es gibt tausend Ablenkungen, die dich aus aus der Meditation reissen können. Für den Anfang würde ich mich einfach mal irgendwo draussen bequem hinsetzen und hinhören. Einfach mal der Umgebung lauschen. Richte deine volle Aufmerksamkeit der Natur, den Vögeln, den Autos, den Stimmen der Menschen in der Ferne. Nimm alles wahr ohne es zu benennen oder zu analysieren. Beobachte einfach nur, was um dich herum existiert. Mach das eine Weile und du wirst feststellen, dass dein Kopf aufgehört hat zu reden und du jetzt immer mehr Geräusche wahrnimmst und die Farben deutlicher werden. Deine Welt vergrössert sich. Deine Wahrnehmung erweitert sich. Mit der Wahrnehmung erweitert sich auch dein Bewusstsein, denn du nimmst jetzt bewusst mehr wahr als vorher. Bewusstsein und Wahrnehmung gehen Hand in Hand. Wenn du deine Wahrnehmung erweiterst, nimmst du deine Realität viel bewusster wahr und umgekehrt. Erweiterst du dein Bewusstsein durch spirituelle Praktiken, erweiterst du automatisch auch deine Wahrnehmung. Das ist für mich das mit Abstand wertvollste Geschenk der Meditation. Das erweiterte Bewusstsein verschafft uns Klarheit und Ruhe in allen Situationen des Lebens. Es wird alles einfacher.

Wenn du das Lauschen der Umgebung eine Zeit lang geübt hast und du den Zustand der erweiterten Wahrnehmung ohne Anstrengung erreichst, kannst du dich an den sitzenden Buddha machen. Konzentriere dich auf deine Atmung oder lass Meditationsmusik in angenehmer, eher niedriger Lautstärke laufen und konzentriere dich darauf. Wichtig ist nur, dass du deine volle Aufmerksamkeit auf etwas richtest und einfach nur beobachtest. Lass deine Gedanken fliessen. Beobachte sie neutral, wenn sie kommen, und dann lass sie gehen. Konzentriere dich auf deinen Atem. Wenn du die Gedanken nicht weiterspinnst oder analysierst, verschwinden sie ganz von alleine wieder und es wird immer ruhiger in deinem Kopf. Sobald du die Mitte erreicht hast, wirst du ein Gefühl der Leichtigkeit verspüren. Manchmal fühl es sich an, wie wenn man von einem Staubsauger in die Höhe gesogen wird. Ein wunderbares Gefühl. Keine Sorgen, die uns belasten. Keine Emotionen, die uns an vergangene Dramen erinnern. Die Zeit steht still. Es gibt nur noch dich und die Einheit mit allem, was ist. :)

Meditieren kann wirklich jeder. Es braucht nur ein bisschen Training. Man darf sich dabei aber nicht unter Druck setzen. Es gibt Tage, an denen funktioniert es einfach nicht. Das macht nichts. Morgen ist auch ein Tag. Man sollte auch nicht gleich versuchen, eine volle Stunde sitzend in vollkommener Glückseligkeit verbringen zu wollen. Das wird man erst mit sehr viel Übung erreichen und es ist auch nicht nötig, um die positiven Effekte der Meditation zu spüren. Dafür reichen schon ein paar wenige Minuten. Wie gesagt, befinden wir uns viel öfter in diesem Zustand, als wir uns bewusst sind. Gartenarbeit, Malen, Musik hören, allgemein künstlerische, kreative Tätigkeiten bringen uns in einen meditativen Zustand. Beobachte dich selber. Du wirst sehen. Das ist ein natürlicher Zustand, den wir als Kind noch sehr gut kannten. Er ist uns angeboren. Wir haben nur vergessen, wie wir bewusst an diesen wunderbaren Ort innerer Ruhe kommen.

Meditation hat viele Gesundheitliche Vorteile. Wir reduzieren damit den Stress auf allen Ebenen. Psychisch, seelisch und körperlich. Der Energiefluss wird verbessert und ausgeglichen. Angestaute Emotionen werden abgebaut. Wir sehen klarer und lassen uns nicht mehr so einfach von unvorhergesehenen Situationen aus der Bahn werfen. Das Immunsystem funktioniert besser. Wir schlafen besser. Interaktionen mit unseren Mitmenschen verändern sich ins positive. Wir gehen bewusster mit unserem Körper um, weil wir uns selber bewusster wahrnehmen und die Schöpfung als ganzes schätzen lernen. Diese Liste kann endlos weitergeführt werden. Die Erweiterung des Bewusstseins entfaltet bei jedem Menschen eine andere Wirkung, je nachdem was dieser Mensch gerade braucht. Für die einen ist die Meditation ein Mittel zur Stressbewältigung, für die andern die Suche nach der göttlichen Einheit mit allem, was ist. Meditation kostet nichts, man kann es überall machen und die Auswirkungen sind durchwegs positiv. Solltest du Schwierigkeiten haben, versuch es mal mit folgendem Video.

Das ist eins meiner Lieblingsstücke. Mehr gibt's auf Mei-lans YouTube-Kanal und in ihrem Music Sanctuary. Es ist egal, ob du sie verstehst oder nicht. Ihre Worte entfalten in jedem Fall ihre Wirkung. Auf YouTube findest man übrigens haufenweise geführte Meditationen in allen möglichen Sprachen. Mantras eignen sich ebenfalls sehr gut zur Meditation. Wirf einen Blick auf meine Playlist, wenn du magst.

Kürzlich habe ich ein exzellentes Video gefunden, in dem ein britischer Mönch die Wirkung der Meditation erklärt und gleich auch eine Einführung gibt. Schau es dir an. Sehr empfehlenswert!

Weiterführende Lektüre

David Fontanas "Kursbuch Meditation" enthält detaillierte Beschreibungen und Anleitungen für viele verschiedene Meditationstechniken.

Die hier publizierten Informationen basieren auf meinem aktuellen Kenntnisstand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung. Dem voraus gehen jahrelange Recherchen und persönliche Erfahrungen. Ich erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Korrektheit der dargestellten Informationen. Sie dienen ausschliesslich der Aufklärung und sollen dem Leser Möglichkeiten aufzeigen. Das geschriebene dient nicht als Diagnose oder Therapie und kann in keiner Weise den Besuch bei einem qualifizierten Mediziner ersetzen. Wenn du selbständig Massnahmen ergreifst, tust du das auf eigene Verantwortung. Lass dich vom Naturheilpraktiker oder Arzt deiner Wahl beraten und begleiten. Informiere dich selbständig weiter, recherchiere, tausche dich aus mit anderen Betroffenen. Wenn du etwas findest, was deiner Meinung nach in diesen Artikel gehört, schreib mir bitte. Danke!